Freunde der Angorakaninchen Österreich

 

 

 

 

 

 

 

Haltung

Angorakaninchen unterscheiden sich in der Haltung nicht sehr von anderen Kaninchen. Sie brauchen genügend Raum, Futter, Wasser und Heu sowie einen Fluchtbereich.

 

Unterbringung

Angorakaninchen bewegen sich wie alle Kaninchen sehr gerne und man sollte auf jeden Fall eine Unterbringung um einiges über der gesetzlich geforderten Mindestgröße haben. Wir empfehlen eine Stall-Länge von etwa zwei bis 2,5 Metern. Hier gehen sich etliche Hoppler aus und Bewegung ist ebenso für Angorakanichen mehr als gesund.

Auch ein (Frei)Gehege mit verschiedenen Elementen, die zum Verstecken, Entdecken und Spielen einladen. Dazu noch  verschiedene Möglichkeiten der Futteraufnahme, das alles lassen die Herzen von Angoras höher schlagen.

Eine Buddelkiste mit verschiedenen Materialien – Sand, Erde, frisch gehächselte und für sie ungiftige Äste, usw. – runden das Beschäftigungsangebot im Gehege perfekt ab. Und keine Sorge, dass hier die Wolle verschmutzen könne – Kaninchen sind sehr reinlich und putzen sich perfekt. 

Weiters können Angorakaninchen entweder klassisch auf Tiefstreu gehalten werden oder man stellt ihnen ein Kisterl (Katzenkisterl) mit Einstreu aus Holz/Stropellets oder anderem saugfähigem Material und darüber Stroh- oder Elephantengrashächsel zur Verfügung. Es wird sehr gerne angenommen. Allerdings sollten die Kisterln so groß sein, dass das Kaninchen auch leicht gestreckt darin Platz findet, sonst könnte das Geschäft womöglich auch daneben gehen.

Schur

Eine tierpflegerische Notwendigkeit ist die regelmäßige Schur. Die Schur des kompletten Kaninchens sollte etwa alle zehn Wochen erfolgen, was eine fünfmalige Schur pro Jahr bedeutet. Zusätzlich sollte der Geschlechtsbereich und der Bauch kurz gehalten werden, was mit einer Zwischenschur nach fünf Wochen leicht zu bewerkstelligen ist. Grund dafür ist das leichtere Erreichen des Bilddarmkotes und ein einfacheres Putzen durch das Angorakaninchen selbst.

Zusätzlich macht es Sinn, auch den Backenbart und die Halskrause kurz zu halten. Somit ist ein artgerechtes Leben für die kleinen Wollerzeuger ohne Probleme möglich.

Die zu verspinnende Wolle wird im Großen und Ganzen vom Rücken und den Flanken bei der Hauptschur so alle zehn Wochen gewonnen. 

Dadurch, dass Angorakaninchen erstmals mit etwa der 7. Lebenswoche geschoren werden, lernen sie die Schur spielerisch kennen und sie bedeutet ihnen dann lebenslang keinen Stress. Im Gegenteil, die Schur stellt für alle Angorakaninchen eine Erleichterung da. Sie bewegen sich danach mehr und fressen auch stärker.

Bei Schuren im Winter lässt man durchschnittlich einen Daumen breit Wolle stehen. Diese Länge kommt auch in etwa der der Normalhaar Kaninchen gleich und bietet in der kalten Jahreszeit den notwendigen Schutz. Weiters gibt man zusätzliche Einstreu und richtet ein kuscheliges Nest her. Nach zwei bis drei Tagen ist die Wolle soweit nachgewachsen, daß kaum noch ein zusätzlicher Schutz notwendig ist. Es gehört schon etwas Gefühl dazu, dass man merkt, was das Tier gerade braucht.

Mit der regelmäßigen Schur und Pflege beugt man Verfilzungen und auch Haarballen im Magen vor. Köttelketten werden so ebenfalls vermieden.

Einen guten Einstieg sowie viele Informationen bildet auch dieser Online-Kurs des ZDRK